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Weitere Literaturverweise


Weitere Quelleverweise zur Katastrophenvorsorge aus der Zeit Februar 2022-Juli 2023. Längst nicht alle diese Quellen nutze ich in meinen Texten.

Neuere Quellen finden Sie hier.

[38] Handelblatt vom 18.09.2021: Comeback für die Atomkraft? Frankreich setzt Deutschland unter Druck – In Deutschland ist Atomkraft ein Tabuthema, in vielen anderen EU-Staaten löst das Befremden aus.
Das Handelsblatt ist eines der wenigen Medien, das sich in das Minengebiet Energiewende mit eigenständigen Meldungen traut – auch wenn die Redaktion da schon Bauchlandungen hingelegt hat. Selbst dem CDU-Kanzlerkadidaten kämen mittlerweile Zweifel, wie ich aber nicht erwähnt fand: Es sei falsch gewesen, zuerst aus der Kernenergie auszusteigen und dann aus der Kohle (2. Fernsehdebatte zur Bundestagswahl). Bei der Atomenergie werde es zu schweren Konflikten mit Frankreich und anderen EU-Staaten kommen. Laut IG Metall würden 12.000 zusätzliche Windräder der Fünf-Megawatt-Klasse benötigt, um allein den Energiebedarf der deutschen Stahlindustrie zu decken. So ein Windrad muss im Binnenland über 200 m hoch sein!
[39] Handelblatt vom 17.09.2021, Gastkommentar: Die deutsche Klimapolitik braucht dringend einen Neustart. – Statt eines Wettbewerbs der Versprechen, der die ungünstigen Bedingungen in Deutschland ausblendet, brauchen wir Import grüner Energie und Forschung
Eine glaubwürdige Antwort, wie die Lücke der Stromversorgung geschlossen werden soll, fehlt [bei allen] Parteien. Womit wir beim Kernproblem der deutschen Klimapolitik sind. Sie entfernt sich von der Realität und gründet auf einem Wettbewerb der Versprechen, in dem sich die Parteien überbieten. Dem brauche ich nichts hinzuzufügen.
[40] Andreas Schmitz: Die Zerstörung der Wasserstoffstrategie
Man halte sich nicht an der teilweise kruden Ausdrucksweise auf: Dieses Video habe ich vor allem wegen der umfangreichen Verweissammlung aufgenommen.
[41] Prof. Dr. Maximilian Fichtner, Helmholtz Institute Ulm: Wasserstoff in der Elektromobilität
Quintessenz: Wasserstoff gehört in die Grundstoffindustrie und auf keinen Fall in den Privat-PKW.
[42] Sinn, Hans-Werner: Energiewende ins Nichts
In diesem Vortrag im IFO-Institut weist Prof. Sinn schon 2013 nach, dass die Energiewende auf dem angestrebten Weg nicht funktionieren kann. Das liegt teilweise an dem viel zu langsamen Ausbau der gesamten Infrastruktur, aber vor allem am fast völligen Fehlen geeigneter Energiespeicher. Neuartige Speicher im großtechnischen Maßstab waren 2013 nicht in Sicht und sind es bis heute nicht.
[43] Heise online, 16.02.22: Deutschland auf großen Stromausfall nicht vorbereitet, sagen Versicherer
"Nur wenige Menschen seien für einen längeren Blackout präpariert, meint der Gesamtverband der Versicherer. Das gelte auch für Behörden und Unternehmen." Nach dem Gesamtverband der Versicherungswirtschaft gehört "ein Blackout aktuell 'zu den größten Risiken für unser Land'".
[44] Rieck, Christian: Ukraine-Konflikt - Spieltheorie erklärt: Gibt es Krieg? (Modell mit reinen Strategien)
Prof. Rieck findet wieder mal einen recht verblüffenden Ansatz. Er sieht dabei auch die Gefahr, dass der Ukraine-Konflikt die deutsche Energiewende zum Einsturz bringt mit einer Folge, ich ich auch schon mal formuliert habe: Sehr hin, noch nicht mal die Deutschen schaffen das!
[45] Practical Engineering: What Really Happened During the 2003 Blackout?
Am 14. August 2003 gab es im Nordosten der USA einen großflächigen Stromausfall. Nach unserer Definition war es kein Blackout, weil das System innerhalb von Stunden wieder hochgefahren werden konnte. Dieses Video zeigt den Domino-Effekt, nach dem ein so komplexes System wie ein Verbundnetz zusammenbrechen kann. Trotz der vergleichsweise kurzen Dauer gab es hunderte Tote. Die Zielgruppe dieses Videos sind Fachleute. Für Laien werden deshalb einige Begriffe unverständlich sein.
[46] DW Nachrichten: Totaler Stromausfall: Realistisches Szenario oder Panikmache?
Interview mit Prof. Harald Schwarz von der BTZ Cottbus. Ein verblüffend offenes Video und fachlich über jeden Zweifel erhaben.
[47] Bollinger-Kann, J.: Blaues Auge statt Blackout
In: VDI-Nachrichten vom 11.02.2022, S. 20f.
Der Artikel im Rahmen des Themenschwerpunkts Fokus: Stabile Stromnetze geht auf die Netzaufteilung vom 8. Januar 2021 ein und diskutiert die Folgen des aktuellen Umbau unseres Stromnetzes. Die größten Probleme seien der Wegfall der Momentanreserve durch den Ersatz von rotierenden Generatoren durch elektronische Frequenzumrichter und die völlig andere Struktur der Stromerzeugung: Statt weniger 100 verlässlicher, steuerbarer Kraftwerke stammt der Strom zunehmend aus Millionen kleiner Erzeuger, deren Erzeugung von sachfremden Randbeingungen (Wind, Sonne) abhängig ist und die an die bisherigen Verteilnetze angeschlossen sind.
[48] FAZ vom 25.02.22: Kein Gas, kein Öl, keine Kohle – das muss nun getan werden
Laut Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg geht es jetzt vor allem darum Erdgas einzusparen, und zwar dort, wo es als eine 'Second Source' für die Stromerzeugung genutzt wird. Und weiter: Solange Steinkohlekraftwerke nicht in Betrieb sind, erzeugen sie auch keine Emissionen und schaden damit auch nicht der Umwelt. Ein generell recht lesenswerter Artikel, in dem mir auf den ersten Blick keine Fehler auffielen.
[49] Brasseur, Georg: Schafft man in Europa die Energiewende?
Vortrag im Rahmen der Gesamtsitzung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 25. Juni 2021
Eine reiche Zusammenstellung von Zahlen und Zusammenhängen. Quintessenz: So, wie sich unsere Politiker das vorstellen, kann die Energiewende nicht funktionieren. Beispielsweise ist die Elektromobilität mit Batterieautos nicht umsetzbar, weil sie u.a. das Stromnetz völlig überfordern würde.
[50] Sinn, Hans-Werner: Die Welt muss grüner werden - doch wie?
Vortrag auf dem NZZ-Podium am 09.02.2022
Von diesem Vortrag blieben bei mir vor allem zwei Punkte hängen: Statt den Markt mit Vorgaben in eine bestimmte Richtung zu lenken (CO2-Abgabe), drängt sich die Politik mit vielen Einzelvorschriften in Bereiche hinein, wo sie die Folgen nicht abschätzen kann. Zudem hat er jetzt ein natürliches Experiment für seine alte Behauptung, dass unsere Einsparung fossiler Energieträger wie Öl den CO2-Ausstoß nicht senkt. Als Ursache sieht er, dass die fossilen Energieträger dann, zu niedrigeren Preisen, in anderen Ländern verbrannt werden. Dazu konnte er früher nur ein Diagramm zeigen, dass die Ölförderung über die Jahre kontinuierlich steigt, völlig unabhängig vom jeweiligen Ölpreis. Dann kam Corvid, das alle Länder betrifft, und plötzlich bracht die Ölförderung ein.
[50] Katastrophenforscher: "Es lohnt sich, sinnvoll und unaufgeregt vorzusorgen"
In: Redaktionsnetzwerk Deutschland, 10.03.2022
Ein Interview mit Prof. Dr. Henning G. Goersch. Ähnlich wie ich hält er den Ausfall von Strom, Wasser und Gas für durchaus vorstellbar. Deshalb empfiehlt er Vorratshaltung, mit ausreichend Wasser und Lebensmitteln, die einen möglichst hohen Energiegehalt haben: Meiner Ansicht nach sollten vor allem lang haltbare Hochkalorienlebensmittel eingelagert werden. Das sind zum Beispiel Zucker, Honig, Schokolade sowie Nudeln, Reis und getrocknete Hülsenfrüchte. Diese Lebensmittel können bei dunkler, trockener und nicht zu warmer Lagerung quasi nicht verderben. Man sollte gelegentlich einmal nachsehen, ob sich Schädlinge eingenistet haben. Aber wenn man diese Lebensmittel in einer großen Kunststoffkiste luftdicht verpackt, ist eine Lagerung auch weit über das Mindesthaltbarkeitsdatum für fünf Jahre oder länger möglich. Für die Zubereitung bedarf es bei einigen dieser Lebensmittel allerdings noch eines Campingkochers und Gaskartuschen beziehungsweise Spiritus.
[51] Álvarez, S.: Versorgungssicherheit: Wie Deutschland 2018 die Gaskrise probte – und dramatische Folgen erlebte
In: Wirtschaftswoche vom 28.03.2022
Im Rahmen einer Lükex, der Länder- und Ressortübergreifende Krisenmanagementübung ("ex" für "exercise") wurde im Januar 2018 eine Gaskrise simuliert – mit ziemlich ernüchterndem Ergebnis. Besonders die Nahrungsmittelindustrie ist stark vom Gas abhängig, sie deckt damit rund die Hälfte ihres Energiebedarfs. Auch im Gesundheitswesen, von Notaufnahmen bis Dialysestationen, kann der Betrieb ohne ausreichende Gasversorgung meist nur 2-3 Tage aufrecht erhalten werden.
[52] Mission Money: Droht ein Energie-Blackout? Ex-Eon-Chef klärt auf (19.04.2022)
Interview mit Johannes Teyssen. Ein paar Kernthesen: Man muss erst Ersatzkapazitäten aufbauen, ehe man etwas abschalten kann. Energie wird bei uns längerfristig extrem teuer sein. Wir haben keine Chance, uns ausschließlich mit inländischer Energie zu versorgen. Die Frage ist lediglich, welche Energieträger wir importieren. Auch niedrige Gestehungspreise werden uns deshalb keine billige Energie sichern: Wir müssen (Welt-) Marktpreise zahlen.
[53] MDR exactly: Ukraine, Corona, Ahrtal – müssen wir uns besser auf Katastrophen vorbereiten? (30.04.22)
Eine extrem weichgespülte Aufforderung, Katastrophenvorsorge zu betreiben. Immerhin werden hier nicht gleich alle in die rechtsextreme Ecke gestellt, die sich um Katastrophenvorsorge kümmern. Grob falsch wird es aber am Ende: Die Hilfsdienste haben viel zu wenig Personal und noch viel weniger Vorräte, mit denen sie die Bevölkerung versorgen könnten [54], [55], [3]. Nahrungsmittel gibt es im Ernstfall auch nicht einfach im Laden: Die Läden sind zu, die Kühlanlagen ausgefallen und der ganze Frischkram längst verdorben. Auch die ganzen Lieferketten funktionieren ohne Strom nicht.
[54] Outdoor Chiemgau: Hilfe vom Staat? - Warum nur für 1 %! vorgesorgt ist...
Informationen aus einem Seminar des BBK: Der Staat geht davon aus, dass jeder für mindestens 5 Tage Vorräte daheim hat. Zudem reichen irgendwelche Vorbereitungen nur für einen winzigen Teil der Bevölkerung.
[55] Outdoor Chiemgau: Hilfe vom Staat in einer Krise/Blackout? Staatsvorrat? - Infos vom BBK
Ja, es gibt seit den 1960er Jahren staatliche Notfallreserven. Nein, die reichen nicht, um die Bevölkerung für eine irgendwie sinnvolle Zeit zu versorgen. Die Verteillogistik ist ungeklärt, denn seit der Einrichtung der Notfallreserven hat sich die Umgebung völlig geändert. Beispiel: Es gibt kaum noch Mühlen vor Ort, die das eingelagerte Getreide mahlen könnten und ohne Strom schon gar nicht. Jeder muss selber seine Vorräte aufbauen.
[55] Fair Talk: Blackout: Vorbereitung gegen die Panik / Kurz nachgefragt bei A. Brömme (THW) und R. Jungnischke
Hier wird deutlich, warum ich den MDR-Film [53] als extrem weichgespült bezeichne. Albrecht Brömme war Präsident des THW und ist mittlerweile Ehrenpräsident.
[56] Hans-Werner Sinn: 6 Probleme der globalen Energiewende
Vortrag beim 4pi-Klima-Symposium, Mai 2022.
Ich beschränke mich auf sein Fazit: Das Klima kann man nicht schützen, ohne bindende weltweite Abkommen zu schließen und zu kontrollieren. Europas Unilateralistmus bei der Klimapolitik bei der Klimapolitik wird die Wettbewerbsfähigkeit seiner Industrien unterminieren, den wirtschaftlichen Niedergang einleiten und andere Länder abhalten, dem europäischen, speziell dem deutschen Weg zu folgen. Im Vortrag bezeichnet er einen Großteil der veröffentlichten Imformationen zum Thema als Propaganda. Genau deshalb baue ich hier meine Quellensammlung auf.
[57] DARC-Notfunkreferat: Die drei Säulen des Notfunks erklärt von DL7TNY
Noch im März 2021 fiel dem Notfunk-Referenten zum Thema Welfare-Traffic im Amateurfunk so gut wie nichts ein. Mittlerweile wurde da eine Menge Arbeit in ein Wolkenkuckucksheim investiert.
[58] Swiss Civil Protection: Schweiz im Dunkeln
In diesem Video wird ganz knapp durchgespielt, was ein nationaler Stromausfall in der Schweiz bedeuten würde. Warnung: Die Kinder sprechen Schweizerdeutsch :-)
[59] Samuel Feinburg: A Catastrophic Blackout is Coming - Here's How We Can Stop It
Ein Vortrag mit der Kernthese: Wir reagieren nur auf Ereignisse wie Katastrophen und ignorieren Gefahren. Ich merke das ständig, wenn ich auf drohende Gefahren aufmerksam machen will. Als Ingenieur mit einschlägigem Wissen kann ich die Gefahren abschätzen, denen unser Stromnetz ausgesetzt ist. Ich weiß um die katastrophalen Folgen eines großflächigen, länger dauernden Stromausfalls. Aber ich bin machtlos gegenüber Menschen mit dem unverrückbaren Glauben, dass unsere Stromversorgung sicher ist.
[60] Hans-Werner Sinn: Die neue Inflation
Vortrag vor der Österreichische Akademie der Wissenschaften, 10, März 2022.
Eine pessimistische Analyse der Ursachen der aktuellen Inflation.
[61] Hans Ellmayer: Katastrophenschutz in Bayern
Ein Vortrag auf dem Amateurfunk-Kolloquium in Garching, 2019. Der Referent arbeitet im Bayrischen Staatsministerium des Inneren.
[62] KM4ACK: Install the Emergency Email Server
Ein kleines Programm auf dem Raspberry Pi ermöglicht, mit einer webmail-artigen Oberfläche Emails über Winlink zu verschicken und zu empfangen.
[63] Arte Re: Ein Staat probt den Ernstfall
Ein Bericht aus Schweden: Der Staat betreibt dort seit langem Katastrophenvorsorge – von der Förderung von Bunkeranlagen über Aufklärung zur Vorratshaltung bis zu einer Bürgerwehr.
[64] Just Have a Think: How to cut out the 'fossil gas middle man'
Eine Diskussion der Frage, wie sinnvoll Erdgas als Brückentechnologie überhaupt ist. Der YT-Kanal Just Have a Think ist sehr empfehlenswert, zumal der Autor Brite ist und vegleichsweise langsam spricht. Bei diesem Kanal lohnt sich übrigens auch so mancher Blick in die Kommentare.
[65] Möcker, Andrijan: Katastrophennetz zum Eigenbau Meshtastic: Open-Source-Meshnetz im Betatest
In: c't 13/2022, S. 114ff
Meshtastic ist ein Open-Source-Projekt, das Smartphones per LoRa-Technik verbinden will. Eine App ermöglicht, Textnachrichten auch ohne Netz, WLAN oder Bluetooth zu übertragen. Als Funkamateure dürfen wir die fertig verfügbare Hardware im 433-MHz-Band mit Leistungsverstärkern kombinieren, was Übertragungsreichweite oder Übertragungsgeschwindigkeit deutlich erhöhen kann. Dafür dürfen wir die Übertragungstrecke dann nicht verschlüsseln.
[66] About Meshtastic
Die Projektsite zu [65]. Ich schlage vor, im Rahmen dieses Projektes angepasste FIDOnet-Technik zu nutzen.
[67] Schwäbische: Wenn sonst nichts mehr geht, kümmern sich die Amateurfunker um die Kommunikation
Der erste Zeitungsbericht über die Anfänge des DARC-Notfunkkonzepts, der mich erreichte: Ein riesiger Pickup mit V8-Motor und 340 PS.
[68] Südkurier vom 22.06.22: Notfunk Bodensee: Amateurfunker werden bei Pilotprojekt zu Katastrophenhelfern
Noch ein paar Details zum DARC-Pilotprojekt Notfunk
Zumindest zu ihren Arbeitgebern haben da einige OMs gute Beziehungen.
[69] ZDF WISO: Blackout in Deutschland – Horrorszenario oder reale Gefahr?
Endlich mal ein Beitrag im ör-Rundfunk, der beide Seiten gegenüberstellt – die Ideologie der Politik und vieler Interessenverbände und die harte Physik. Beispielsweise wird Prof. Claudia Kempfert die Maske weggerissen: Erst erklärt sie, wir könnten alle Schierigkeiten im kommenden Winter meistern. Dann muss sie zugeben, dass dazu Lösungen benötigt würden, die noch lange nicht vorhanden seien. Prof. Harald Schwarz, den ich schon in [46] ausgegraben hatte, hat dafür den folgenden Vergleich: Das ist so, als würde man erst aus dem Flugzeug springen und sich dann Gedanken über die Konstruktion des Fallschirms machen. Prädikat: Mindestens zweimal ansehen!
Siehe auch [70]
[70] Outdoor Chiemgau: ZDF WISO Blackout in Deutschland - Horrorszenario oder reale Gefahr? – Reaction
Wer bei [69] noch keine Aha-Erlebnisse hatte, sollte sich von Stefan durch das Video führen lassen.
[71] Sat.1 Akte: Blackout in Deutschland: Was tun, wenn die Lichter ausgehen?
Das große Verdienst dieses Videos: Es geht unter die Haut!
Wer sich bis hier durch diese Liste gearbeitet hat, wird aber wenig Neues entdecken. Ein Fass, das der Film aufmacht, ich aber nicht: Es gibt in Deutschland praktisch keine Bunker. Wie man das viel besser machen kann, zeigt Finnland [72].
[72] ARD-Mittagsmagazin: Bunkeranlage in Helsinki
Finnland hat genug schlechte Erfahrungen mit deinem östlichen Nachbarn gemacht, um sich auf Bedrohungen vorzubereiten. In Helsink gibt mehr Bunkerplätze als Einwohner.
[73] Energieinfo: FSRU: Schwimmende LNG-Terminals als schnelle Lösung
Eine kleine Einführung in schwimmende LNG-Terminalanlagen und die grundsätzliche Verfügbarkeit dieser Möglihckeit zur Gasversorgung.
[74] Sabine Hossenfelder: Renewable Energy Storage: No Wind, No Sun, Now What?
Sabine Hossenfelder ist von der Ausbildung her eine theoretische Physikerin. Auf ihrem Youtube-Kanal stellt sie die Ergebnisse ihrer Recherchen in der wisenschalftichen Literatur verständlich dar. Dieses Video beschäftigt sich mit dem Problem der Dunkelflaute unter weltweiten Gesichtspunkten und bezieht bei Speichermedien auch deren Footprint mit ein.
[75] Wirtschaftswoche vom 17.10.22: Energiekrise: Seit 30 Jahren sichert dieser Mann das Stromnetz
Ein recht persönliches Portrait des Leiter des Betriebs bei Netze BW. Es zeigt recht anschaulich, wie sehr unsere Versorgungsnetze in Bedrängnis sind. Hier wird endlich mal sauber getrennt zwischen den Störungen im Mittel- udn Niederspannungsnetz und den Problemen im Hochspannungs-Verbundnetz. Wenn bei uns, typisch von Claudia Kempfert, das Hohe Lied des stabilen deutschen Stromnetzes gesungen wird, bezieht sich da zweifelsfrei nur auf das Mittel- und Niederspannungsnetz. Hier kann auch kein Blackout passieren, weil Mittel- und Niederspannungsnetze gar nicht groß genug sind. Wer Probleme in diesem Beeich mal konkret sehen will, sollte bei Youtube nach Stromausfall Köpenick suchen. Die Probleme mit Energiewende, Krieg usw. beeinflussen das Hochspannungsnetz.
[76] Youtube-Kanal Practical Engineering: What Is A Black Start Of The Power Grid?
Dieses Video zeigt, warum es nach einem Blackout so lange dauert, bis wieder alle Verbraucher Strom haben.
[77] Neue Züricher Zeitung: Windkraft in Deutschland: große Versprechen, kleine Erträge
Die NZZ hat Daten recherchiert, die die Betreiber von Windkraftanlagen unter Verschluss halten: Ein Viertel der Anlagen wäre ohne Subventionen nicht wirtschaftlich. Wenn die Förderungen nach 20 Jahren auslaufen, gibt es betriebswirtschaftlich kaum eine Alternative zum Abriss. Nur 15% der Anlagen haben eine Auslastung von mehr als 30%, wobei 100% die Nennleistung der Anlage mal die 8760 h eines Jahres sind. Nur zwei dieser Anlagen stehen in Süddeutschland. Kein Wunder, dass kaum ein Investor eine Windkraftanlage in Süddeutschland bauen will – bayrische 10H-Regel hin oder her.
[78] Sabine Hosenfelder: Renewable Energy Storage: No Wind, No Sun, Now What?
Harte wissenschaftliche Fakten zum Zusammenhang zwischen Dunkelflaute, welche Speicherkapazitäten wir bräuchten, um sie zu überbrücken und wie wir sie verwirklichen könnten. Deprimierende Tatsache: Selbst bei einer summierenden Betrachtung, die Strommangel bei uns mit Speicherkapazitäten in Australien ausgleichen würde, haben wir nur Prozent-Bruchteile von dem, was nötig wäre.
[79] ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung: Hans-Werner Sinn: Schwarze Schwäne – Krieg, Inflation und ein energiepolitischer Scherbenhaufen
Die Weihnachtsvorlesung des IFO-Instituts 2022 von Prof. Hans Werner Sinn: Schon seit bald 10 Jahren kenne ich ihn als hoch kompetenten Mahner, der sich, meiner Meinung nach aus zwingenden sachlichen Gründen, immer weniger um die öffentliche Meinung und die Politik schert. Ich kann nur hoffen dass er noch erlebt, wie richtig er liegt. Aber jeder, der den Finger in die Wunde unserer Energiewende legt, wird emotional und ohne passend unterfütterte Argumente angefeindet und ausgegrenzt. Allgemeine Empfehlung: Kompetente Begründungen ohne faule Kompromisse an den Zeitgeist bekommt man am ehensten von Fachleuten, die das Berufsleben hinter sich haben. Die brauchen keine Rücksicht auf ihre Karriere mehr zu nehmen. Vergleiche [46].
[80] Prof. Dr.-Ing. Olaf Goebel, Hochschule Hamm-Lippstadt, Lehrgebiet "Energietechnik": Die Energiewende zu Ende gedacht – Was wird sich für uns ändern?
Dieser Vortrag ist die ideale Ergänzung zu dem, was der Volkswirtschaftler Hans-Werner Sinn in seinen Vorträgen argumentiert: Hier spricht ein Energietechnik-Ingenieur mit langjähriger Erfahrung. Er gibt zu, dass seine Gedankengänge technisch-physikalisch richtig sind, aber viele externe Einflüsse erst einmal ausblenden. Letztlich kommt er zu ganz ähnlichen Folgerungen, wie ich sie hier schon lange vertrete: Wir brauchen viel Speicherkapazität, die er nur über Wasserstofftechnik für möglich hält. Wasserstoff im Verkehr sieht auch er nur als Nebenschauplatz, während wir beide Wasserstoff auf absehbare Zeit vorzugsweise in der Grundstoffindustrie sehen: Dort werden bislang riesige Mengen Wasserstoff aus Erdgas herhestellt. Er liefert auch die Zahlen, die ich s nicht hatte. Siehe auch [81].
[81] Sabine Hossenfelder: Hydrogen Will Not Save Us. Here's Why.
Der Enthusiasmus für eine Wasserstoff-Wirtschaft könnte verfrüht sein: Nicht nur ist diese ganze Technik ziemlich teuer und hat einen relativ bescheidenen Wirkungsgrad. Es gibt auch Probleme, an die bislang kaum einer denkt. Das beginnt mit den unverzichtbaren Elementen Platin und Iridium, geht über die bekannte Versprödung von Metallen durch Wasserstoff bis zur Frostempfindlichkeit von Brennstoffzellen: Die erzeugen Wasser, in das man nicht einfach Frostschutzmittel kippen kann. Platin ist nur teuer, aber wir benutzen es großtechnisch z.B. in Auto-Katalysatoren. Es ist aber klar, dass es auch längerfristig nicht genug Iridium geben wird. Die Entwickler von Brennstoffzellen werden also nochmal ziemlich weit vorne anfangen müssen.

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Alexander von Obert * http://www.dl4no.de/beispiel/weiterel.htm
Letzte Änderung: 25.08.23 (1 neuer Link)


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