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Katastrophenvorsorge


Das Leben ist eines der Gefährlichsten. Natürlich ist es sinnlos, jetzt vor allem Angst zu bekommen. Aber mit durchaus begrenztem, geistigem und materiellem Aufwand kann man vermeiden, in so manches absehbares Loch zu fallen. Diesen Text erweitere ich laufend. Die Verweisnummerierung ist chronologisch zu meinen Recherchen.

Von Katastrophen haben wir ja mittlerweile die Schnauze voll. Ständig passiert irgendwas, das man sich nicht vorstellen konnte. Letztes Beispiel: Sturmfluten. Allerdings zeigt sich, dass wesentliche Teile der Katastrophenvorsorge immer wieder die gleichen sind: Man sollte für eine gewisse Zeit ohne jede Unterstützung von außen auskommen können. Immer gehört ein Wasservorrat und Verpflegung dazu.

Häufig fällt bei Katastrophen der Strom aus. Dann sind innerhalb weniger Stunden fast alle Kommunikationsmöglichkeiten weg. Nur Radio funktioniert noch, wenn wenn man einen batteriebetriebenen Empfänger hat. Oder man ist Funkamateur mit passender Ausrüstung. Das ist die Verbindung zum Rest dieser Website. Wenn man nach einer Geburtsurkunde für den Amateurfunk sucht, landet man bei den Folgen des Titanic-Untergangs: Die USA erließen den Radio Act of 1912, der Amateure aus den damals benutzten Frequenzbereichen ausschloss. Mit Notfunk hatten wir also von Anfang an zu tun.

Neben der Geopolitik bleibt das Risiko resilienzgefährdender Ereignisse wie gravierende Blackouts,
souveränitätsgefährdende Cyber-Angriffe und unkontrollierter Massenmigration unvermindert hoch.
Das größte Risiko für eine nächste Systemkrise in Österreich birgt sicherlich
ein flächendeckender Strom-, Infrastruktur- und Versorgungs-ausfall (Blackout),
mit dessen Eintritt Fachexperten zu Folge binnen der nächsten fünf Jahre zu rechnen ist

und an dem Europa und Österreich erst am 9. Jänner 2021 knapp vorbei geschrammt sind.
[Österreichisches] Bundesministerium Landesverteidigung in der Lageeinschätzung 2021, Ausgabe 2022 siehe [35].

BBK-Notfallbroschüre

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Das BBK ist die einschlägige Bundesbehörde für die Katastrophenvorsorge. Der Strickfehler beim BBK: Außerhalb von Kriegszeiten hat es lediglich beratende Funktion und kaum Kompetenzen. Dass von dort im Ernstfall kaum Aktivitäten kommen, ist politisch ausdrücklich so gewollt: Katastrophenvorsorge und -bewältigung ist ausschließlich Sache der Länder. Das BBK ist aber eine Bundesbehörde.

Die für uns wichtigste Aktivität ist die Herausgabe des Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen [12]. Wer ihn nicht herunterladen will, kann sie auch kostenlos anfordern. Diesen Tipp kann man auch seiner eigenen Gemeinde geben :-)

Es lohnt auf jeden Fall, sich mal eine Stunde Zeit zum Lesen zu nehmen und passende Maßnahmen zu ergreifen. Wichtig ist vor allem, dass man jederzeit zwei (besser drei) Wochen ohne Einkäufe, ohne Strom und ohne Wasserversorgung auskommt. Ein Stromausfall kündigt sich nicht an.

Ein paar grundlegende Gedanken

Wenn man im Internet nach Prepper sucht, wird man eine Menge einschlägige Websites finden. Irgendwo in Ostdeutschland haben sich zwei Männer einen ehemaligen NVA-Bunker gekauft und bauten den für den Rückzug bei Katastrophen aus. In den USA gibt es im Umkreis der Mormonen Firmen, die angeblich 30 Jahre lang haltbare Konserven in 5-l-Büchsen verkaufen. Man kann auch Pakete mit einem Monatsvorrat an Konserven für reichlich viel Geld kaufen. Wer mal bei der Bundeswehr war: Es gibt immer noch EPAs (Einmannpackungen) zu kaufen – auch nicht gerade billig.

Bohrt man noch etwas tiefer, stößt man auf Gruppen mit ziemlich unappetitlichen Vorstellungen. Die freuen sich auf die Zeit, wenn die staatliche Ordnung zusammenbricht und sie tun und lassen können, was sie wollen. Waffeneinsatz eingeschlossen. Es ist klar, dass sich hier Reichsbürger und Anhänger der Identitären Bewegung angesprochen fühlen. Viele Medien machen aber den klaren Fehler, in die umgekehrte Richtung zu schließen [19], [20], [22]: Wenn beispielsweise die Kanzlerkandidatin der Grünen in der Sendung Hart aber fair behauptet, die Grundlast könne man beim Abschalten der AKWs und Kohlekraftwerke mit Biomasse-Kraftwerken sichern, dann ist das ganz eindeutig grober Unfug [33]. Das sieht man nach minimaler Recherche auf der Website der Bundesnetzagentur [32] ganz eindeutig. Wer sich seine Meinung faktenbasiert bildet, kann eigentlich nur Vorbereitungen für Stromausfälle treffen. Die Neigung ist aber sehr groß, einfach den Kopf in den Sand zu stecken. Für mich ist das wie Autofahren ohne Sicherheitsgut.

Vom rechten Image sollte man sich aber nicht abschrecken lassen: Mit etwas Nachdenken kann man drei Wochen ohne Einkaufsmöglichkeiten überstehen, ohne dass das Unmengen an Geld kostet. Das größte Problem ist für viele wohl der Platz, den sie für die Vorräte brauchen. Notfalls kann man 5 kg Spaghetti und 20 Gläser Nudelsoße aus dem Sonderangebot kaufen und einlagern. Dann hat man 40 Portionen im Schrank liegen. Dieser Vorrat ist mindestens 2 Jahre haltbar. Es genügt also, 1-2 Nudeltage im Monat einzulegen, damit davon nichts schlecht wird. Zum Kochen der Nudeln muss man noch nicht mal sowieso knappes Trinkwasser nehmen: Beim Gebrauch wird es sowieso abgekocht. Ein Stück Parmesan wird auch ohne Kühlung nicht gleich schlecht. 1-2 Pakete Salz kosten kaum was und nehmen wenig Platz weg. Aber an einem Camping-Gaskocher führt kein Weg vorbei.

Und jetzt?

Wenn Sie sonst nichts tun, dann sehen sie bitte in die Verweise unten rein! Ich habe mich um möglichst seriöse Quellen bemüht. Als Elektrotechnik-Ingenieur und nach zwei Jahren Projektarbeit für einen Energieversorger habe ich bei vielen Fragen die nötige Fachkompetenz.

Der Rest dieses Kapitels wendet sich an zwei Zielgruppen, Zugang über die Navigationsleiste links:

  • Ganz normale Mitbürger, die ich auf die Gefahren hinweisen will und dazu einiges erkläre. Das sind die ersten Unterkapitel, die über die Navigationsleiste links zugänglich sind.
  • Funkamateure und andere Menschen, die von Kommunikationstechnik im allgemeinen und Funktechnik im besonderen etwas Ahnung haben. Ich beschreibe Vieles, für das man eindeutig keine Amateurfunk-Lizenz braucht, aber schon mal ein Funkgerät in der Hand gehabt haben sollte.

Vieles ist ganz einfach und nachvollziehbar. Aber wenn der Strom erst mal weg ist, ist die Zeit für die Vorbereitungen vorbei. Auch wer sich als Funkamateur schon mit Notfunk beschäftigt hat, dürfte das eine oder andere Aha-Erlebnis haben. Am letzten Thema arbeite ich aber noch.

Verweise

Anders als viele andere Veröffentlichungen lege ich großen Wert auf Quellenangaben. Meine Quellen sollen möglichst seriös sein, aber gerade in Deutschland ist die Quellenlage oft schlecht. Ich lande erstaunlich oft in Österreich oder bei Youtube. Unter der Hand hört man auch, man wolle die Bevölkerung nicht beunruhigen. Hoffen wir, dass das dicke Ende nicht nachkommt! Eine wichtige Rolle spielt sicher auch die sehr mangelhafte Sachkenntnis sehr vieler Journalisten in technischen Themen.

Ich beanspruche in diesen Themen eine vergleichsweise hohe Sachkompetenz und übernehme nichts ungeprüft.

Besonders empfohlen seien die Quellen [35], [69], [79] und [80]. Dabei werden die unterschiedlichen Qualifikationen der jeweiligen Autoren deutlich und wo deren jeweilige Grenzen liegen – die ich oft schon in meinen Kommentaren angesprochen hatte, ehe ich alle Quellen gefunden hatte. Diese vier Quellen geben meiner Meinung nach einen Gesamteinblick, der sonst kaum wo zu finden ist. Wer meine Motivation immer noch nicht nachvollziehen kann, dem empfehle ich noch [3].

Der Warnruf des Bundesrechnungshofs vom März 2024 [104]

[1] Futurezone.at: Ursache für Großstörung im europäischen Stromnetz bekannt
Eine genauere Beschreibung des Beinahe-Blackouts am 8. Januar 2021, der das Ereignis auch in den Zusammenhang einordnet.
[2] APG.at: Frequenzabfall im Europäischen Stromnetz am 8.1.2021 / Erste Analyse
Eine Analyse des Ereignisses durch den Österreichischen Stromnetzbetreiber – kompetenter geht wohl nicht mehr.
[3] Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag: Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung (erschienen 2010, aktualisiert 2019)
Etwas verklausuliert steht da: Etwa am 5. Tag eines Blackout bricht die öffentliche Ordnung zusammen.
[4] Bundesrechnungshof: Energiewende – Bund steuert Energiewende weiterhin unzureichend
Das BMWi geht von teils zu optimistischen und teils unplausiblen Annahmen zur Sicherheit der Stromversorgung aus.
[5] Outdoor Chiemgau: Energiewende: Vernichtender Bericht des Bundesrechnungshofs
Kommentar zu [4]
[6] Tagesspiegel vom 21.02.2019: Der größte und längste Stromausfall in Berlin seit Jahrzehnten
Ein Bericht über den Stromausfall in Berlin-Köpenick
[7] Wikipedia: HGÜ Gotland
Artikel über eine der ersten HGÜ-Verbindungen.
[8] MDR: Plötzlich dunkel
Eine Sendung aus dem Jahr 2019. Mit dem BBK, mit Beispielen aus dem Großraum Berlin: Feuerwehr, Stadtwerke, Netzbetreiber usw. Da sieht man vieles, was ich in diesem Kapitel beschreibe – beispielsweise den Kaltstart von Kraftwerken.
[9] Der Standard: Blackout: Übersteht Österreich einen Stromausfall?
Die Kernthese des Videos stammt vom Östereichischen Bundesheer, siehe [35]: Ein Blackout ist der wahrscheinlichste Krisenfall in den nächsten 5 Jahren.
[10] Servus TV Reportage, 29.04.2021: Blackout – Kein Plan für den Notfall
Der Film spielt weitgehend in Österreich. Dadurch tun sich aber die Experten leichter, über den Abbruch des deutschen Kraftwerksparks Klartext zu reden.
[11] Leschs Kosmos: Voll geladen: neue Speicher für die Energiewende (ZDF, 05.05.2021)
Prof. Lesch geht hier dem Dilemma nach, dass wir regenerative Energie kaum speichern können.
[12] Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Karastrophenhilfe
Auf dieser Seite kann man den Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen herunterladen oder gedruckte Exemplare kostenlos anfordern. Das ist die Basis für alle Katastrophenvorbereitungen!
[13] Martin Funkenschuster: Warum der nächste Blackout länger dauert!
In diesem Youtube-Video erkärt ein Fachmann, warum die vielen kleinen Solaranlagen das neue Hochfahren des Stromnetzes so enorm erschweren.
[14] Outdoor Chiemgau: Hilfe vom Staat in einer Krise/Blackout? Bsp Nahrung für alle? Infos vom BBK
Stefan, der Betreiber dieses Youtube-Kanals, hat als THW-Mitarbeiter vertiefte Kenntnisse bei diesem Thema. Er kann verständlich und kenntnisreich argumentieren. Ihn als Katastrophenpropheten abzutun wäre eindeutig falsch.
[15] IWR: Stromversorgung gefährdet – Polnisches Braunkohle-Kraftwerk Belchatów fällt fast vollständig aus
In deutschen Medien waren hierzu kaum Meldungen zu finden, so dass ich auf das Internationales Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) zurückgreifen musste.
[16] Spiegel online: Netzbetreiber meldet erneut Frequenzabfall im europäischen Stromnetz
Diese Meldung stellt zwar die Verbindung zum 8. Januar her, ist aber ohne technischen Inhalt.
[17] Industrienagazin: Noteingriffe ins Stromnetz kosten Deutschland schon 1,4 Mrd. Euro (27.04.2021)
Wie so oft findet man Informationen eher in Österreich denn in Deutschland, obwohl es um ein deutsches Thema geht. Thematisiert werden vorzugsweise die Kosten, die durch die vorübergehende Abschaltung von regenerativen Quellen ausgelöst werden. Es wird deutlich, wo die zentralen Probleme liegen: Es gibt zu wenig Leitungskapazitäten und zu wenig Speichermöglichkeiten, um auch nur kurzfristes Überangebot abzufangen. Dabei bräuchten wir Speicherkapazitäten, um im Sommer verfügbare Energie bis zum Winter aufheben könnten.
[18] ARTE, Doku Reloaded: Sonnenstürme – Die rätselhafte Gefahr
Sonnenstürme sind starke Ströme von geladenen Partikeln, die das irdische Magnetfeld verformen. Das führt zu schnellen Änderungen des irdischen Magnetfelds. In langen Leitungen induzieren diese Magnetfeldänderungen hohe Spannungen, die selbst die Infrastruktur von Hochspannungsleitungen zerstören kann. Der Austausch von Höchstspannungstransformatoren ist ein äußerst langwieriger Prozess: Das sind unhandliche Kolosse mit oft mehreren 100 t Gewicht. Bis man den Schwertransport organisiert hat, hat an auch die Wand abgebrochen, hinter der der Transformator steht. Auch Satelliten können von Sonnenstürmen zerstört werden.
[19] BR24: Keine erhöhte Gefahr von Blackouts durch die Energiewende (25.06.2021, 09:00 Uhr)
Wer bislang noch nicht an irreführende Informationen vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk glaubte, wird hier eines Besseren belehrt: Auf dem Youtube-Kanal Outdoor Chiemgau wird immer wieder nachgewisen, dass die immer aggressiver und überstürzt vorangetriebene Energiewende einen Blackout immer wahrschelnlicher macht. Der Bayrische Rundfunk argumentiert aber ganz anders: Bislang war unser Stromnetz ausgesprochen stabil, was ja keiner bestreitet. Aber dann wird behauptet, dass das auch in Zukunft so sein werde. Damit fällt der Bayrische Rundfunk dann aber schnell auf die Nase. Siehe [20] und [22]. Das hat beim BR Methode: Bei Der Faktencheck zum Vierkampf im Ersten vor der Bundestagswahl 2021 wird die Zahl der benötigten Windräder erörtert. Die Aussage einer Kandidatin wird als falsch bezeichnet auf Grund von Studien, die pauschal den Jahresertrag von Windrädern dem Jahres-Stromverbrauch gegenüberstellen. Ohne ausreichend Speichermöglichkeiten und Grundlast-Kraftwerke, was alles nicht erwähnt wurde, ist das bei jeder beliebigen Anzahl von Windrädern der sichere Weg in den Blackout zur nächsten Dunkelflaute.
[20] Youtube-Kanal Stromausfall-info: Hoffentlich kommt bald ein Blackout. Echt jetzt? – Warum sich NIEMAND ein Blackout wünschen sollte
Dieses Video sollte eigentlich genug Nachdenklichkeit verbreiten, um die Gefahr eines Blackout als reale Gefahr zu begreifen. Ich fürchte nur, Politik und Gesellschaft werden solche Rufe ignorieren, bis es zu spät ist: Ja, ein Blackout ist nicht sehr wahrscheinlich. Aber sehenden Auges in eine solche Katastrophe zu laufen, kann es wirklich nicht sein!
[21] Hans-Werner Sinn: Green Deal (VHS Wissen live, 22.03.2021)
Prof. Sinn muss ich nicht vorstellen. Man muss seinen Folgerungen nicht unbedingt folgen, aber an seinen Zahlen führt kein Weg vorbei. Die machen klar, wie sehr in Deutschland die Energiewende unabhängig von der Physik vorangetrieben wird. Die Schwäche des Vortrags ist, dass der Autor einfach den Status quo fortschreibt. So kommt er zur Forderung, unsere Speicherkapazitäten müssten um den Faktor 300 erhöht werden. Das ist völlig illusorisch. Statt dessen werden wir zu einer Mangelverwaltung kommen. Eine zwangsweise Konsequenz dieses Energiemangels ist, dass Mehrfach-Umwandlungen im Stil Power to ... nicht über diverse Stufen hinweg getrieben werden dürfen – die Verluste sind viel zu groß. Fangen wir mit der Wasserstoffwirtschaft da an, wo es vergleichsweise billig ist und sich wirklich lohnt: Bei der Grundstoffindistrie.
[22] Outdoor Chiemgau: Sonder: #BR24 #Faktenfuchs Vs. Outdoor Chiemgau - Ein Faktencheck zum Blackout Artikel
Wem mein Artikel zum Thema zu ingenieurmäßig-dröge ist und etwas mehr Zeit hat, kann sich eine lustvollere Antwort auf [19] bei Youtube ansehen.
[23] Heise online: Hunderte Coop-Supermärkte in Schweden nach REvil-Ransomwarebefall geschlossen (04.07.2021)
Ein großer Hackerangriff in den USA legt eine komplette Handelskette in Schweden lahm: Alle Filialen müssen schließen, weil die Kassen nicht mehr funktionieren.
[24] Outdoor Chiemgau: BR24 #Faktenfuchs Blackout YT Video Vs. Outdoor Chiemgau - Runde 2
[25] 279Tirol: Ernstfall Blackout - wenn die Lichter ausgehen
Eine regionale Fernsehstation hat ein recht bemerkenswertes Video produziert: Informationen der Primärquellen von Stromerzeuger über Netzbetreiber bis Bürgermeister. Besonders bemerkenswert sind ist das Problembewusstsein von Bürgerneistern oder Feuerwehr. Das geht von der Einspeisemöglichkeit in Rathaus und Notfallzentrale bis zur Notstromversorgng einer Tankstelle für die Einsatzfahrzeuge.
[26] Sabine Hossenfelder: How Dangerous are Solar Storms?
Eine deutsche Wissenschaftlerin äußert sich zu Sonnenstürmen. Etwas Englisch sollte man allerdings können :-)
[26] Wirtschaftswoche: Mangelware Ökostrom (22.07.2021)
"Um neue Klimaziele zu erfüllen, braucht das Land viel mehr grüne Energie. Doch Bürokratie und Proteste blockieren den Ausbau. Strom wird zum Luxusgut – und der Industrie droht der Blackout." Das ist immerhin schon mal ein Ansatz, der aber zu kurz greift. Der Artikel macht mit einer energieintensiven Firma auf, die wegen der Stromkosten einen Wegzug erwägt. Ich erwarte in 2-3 Jahren regelmäßige Stromabschaltungen für praktisch alle Privathaushalte.
[27] Wikipedia: Notfunk (abgerufen 210731)
Eine Zusammenfassung zum Thema Notfunk, nicht nur im Amateurfunk. Der Artikel geht auch auf die juristische Seite ein, verengt die Sicht aber auch wieder auf die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen. Diese Einschränkung ist aber weder in den nationalen (AFU-Gesetz, Vollzugsordnung dazu) noch internationalen Bestimmungen (VO Funk) zu finden.
[28] Ärztezeitung vom 12.09.2012: Doch nicht harmlos – Silber tötet Keime, schädigt aber Zellen
Viele Wasserfilter enthalten zur Desinfektion Silber. Für die Dauernutzung sind sie aber wohl weniger geeignet.
[29] Mansmann, U.: Netzunter – Wie die Flut im Westen die Kommunikation lahmgelegt hat
In: c't 18/2021, S. 102ff
Der Artikel beschreibt die Zerstörungen der Telekommunikations-Infrastruktur in den Überflutungsgebieten. Nur wenige, besonders wichtige Standorte hatten Notstrom-Generatoren. Aber auch das half nicht auf Dauer, wenn die Standorte nicht erreichbar waren und die Treibstofftanks leer liefen. Auch wenn Mobilfunk-Feststationen meist auf höheren Standorten errichtet wurden, schützte das nicht gegen die Zerstörung von Glasfaserkabeln, mit denen die meisten Mobilfunk-Feststationen die Daten austauschen. Dem TETRA-Netz des Behördenfunks erging es nicht besser, denn die Infrastruktur sah ganz ähnlich aus wie beim privaten Mobilfunk. So mussten teilweise Kundschafter losgeschickt werden, die erst nach der Rückkehr Bericht erstatten konnten. Speziell das TETRA-Netz wird wohl eine wartungsintensive Richtfunk-Infrastruktur brauchen, wenn sich solche Pannen nicht wiederholen sollen.
[30] Bücken, R,: Rettung aus der analogen Mottenkiste. Flutkatastrophe: Der digitale Behördenfunk für Polizei, Feuerwehr und Hilfsorganisationen hat in der Not vielerorts versagt.
In: VDI-Nachrichten vom 20.08.2021, S. 3
Es hat sich gerächt, dass die Infrastruktur des TETRA-Netzes kaum aufwändiger aufgebaut wurde als beim zivilen Mobilfunk. Oft griffen die Hilfsdienste auf den alten Analogfunk zurück, der erst mal ausgemottet werden musste. Die Stromversorgungen müssen wesentlich ausdauernder werden und wenigstens als Rückfallnetz müssen Richtfunkstrecken aufgebaut werden: Glasfaserkabel verlaufen zwangsweise durch Täler und wurden deshalb weggerissen. Was der Artikel nicht sagt: Im Analogfunk wurden die Frequenzen sorgfältig so koordiniert, dass sich die einzelnen Dienststellen nicht gegenseitig störten. Anders ausgedrückt: Benachbarte Dienststellen konnten nicht miteinander funken. Das war eine Lücke, wo wir Funkamateure als Brückenbauer wichtig waren. Da haben die Techniker sicher viel improvisiert.
[31] Wikipedia: Das Carrington-Ereignis
1859 gab es noch keine Elektronik im heutigen Sinn, aber Telegraphenlinien. Ausgelöst durch einen Sonnensturm sprangen in Telegraphenstationen so heftige Funken über, dass die dort beschriebenen Papierstreifen in Brand gerieten. Polarlichter gab es damals selbst noch auf der Höhe von Rom. Siehe auch [100] und [101]
[32] Bundesnetzagentur: Realisierte Stromerzeugung
In diesem Diagramm veröffentlicht die Bundesnetzagentur die zeitlich fein aufgelöste Zusammensetzung der Stromerzeugung. Man kann sich auch zusätzlich den Stromverbrauch einblenden lasen oder bestimme Stromquellen ausblenden. Beispielsweise ist das Netz weit entfernt davon, dass Biomassekraftwerke den Großteil der Grundlast liefern könnten.
[33] Outdoor Cheimgau: Energiewende & Blackout – 10 Fakten der Politiker nachgerechnet
Es ist absolut abenteuerlich, was uns die Politik, Umweltschützer usw. als Fakten zur Energiewende erzählen. Abgesehen von ein paar nebensächlichen Details konnte ich in diesem Video keine Ungenauigkeiten oder Fehler finden.
[34] Handelsblatt vom 13.09.2021: Kohle löst Windkraft als wichtigste Quelle für Stromerzeugung ab
Auch über Jahre betrachtet sind regenerative Energiequellen unzuverlässig. Zusätzlich zeigt diese Meldung, wie sehr der Ausbau der Windenergie-Gewinnung bei uns stockt.
[35] [Österreichisches] Bundesministerium Landesverteidigung: Sicher. Und morgen? Sicherheitspolitische Jahresvorschau 2022
Auf Seite 14 steht die aktuelle Version einer Grafik, die schon in den Vorjahren in Insiderkreisen große Aufmerksamkeit fand. Dort wird ein Blackout als wahrscheinliche Bedrohung des Gesamtssystems Österreich klassifiziert. Corvid wird zum Vergleich nur Gefahr für Teilsysteme eingeordnet.
[36] EifelON: Physik-Professor Sigismund Kobe: "Deutsche Energiewende wird wie Seifenblase platzen"
Der Kern des Interviews: 1000mal 0 ist immer noch null. Deshalb können wir allein mir Windrädern und Solaranlagen unsere Stromversorgung nicht sichern. Wenn wir auf konventionelle Kraftwerke verzichten wollen, brauchen wir riesige Stromspeicher. Die Biomasse-Kraftwerke sind zwar grundlasttauglich. Wir können aber in Deutschland bei weitem nicht so viele errichten und mit Biomasse versorgen, wie wir bräuchten. Interessant wird dieses Interview mit [37].
[37] Dresdner neueste Nachrichten vom 17.10.2017: Der Blackout ist unwahrscheinlich
Diese Antwort auf [36] ist besonders entlarvend: Einem studierten Physiker und Landtagsabgeordneten der Grünen bleibt ganz eindeutig nur das Prinzip Hoffnung: Er nennt kleine Beispiele wie das Nutzen von Faulgas der Dresdner Kläranlage, die damit einen Teil ihres eigenen Strombedarfs denkt. Ansonsten wünscht er sich Lösungen von den lokalen Forschunseinrichtungen. Damit kapituliert er: Bis Ende 2022 wird nichts davon in wesentlichem Maß zur Verfügung stehen.

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Alexander von Obert * http://www.dl4no.de/thema/katastr0.htm
Letzte Änderung: 03.01.22 (1 Verweis aktualisiert, vier Quellen speziell empfohlen)


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