Veröffentlichungen

Rundsprüche und Verbandspolitik

Im Herbst 2019 ließ ich mich zur Mitarbeit in einer Rundspruch-Redaktion überreden. Das war kurz vor dem Beginn des Corona-Zeitalters, das im März 2020 weite Teile des öffentlichen Lebens zusammenbrechen ließ. Wenigstens ein Distrikts-Rundspruch stellte darauf hin das Erscheinen ein – es gab schlicht nichts mehr aus dem Ortsverbänden zu berichten.

Ich sah das als Chance: Wenn wir die Zuhörer schon 20 Minuten die Woche bespaßen sollen, dann nutze ich den Freiraum für unkonventionelle Angebote. Allein: Es blieb jedes Echo von der Zielgruppe aus.

Das hätte mich noch längst nicht zum Aufgeben bewogen, auch wenn ich mich nur schwer so manchem absurden Ansinnens erwehren konnte: Anstatt froh zu sein, dass ein Fachmann aus ihrem Gedanken-Steinbruch ihre Message freilegt und in eine für das Vorlesen geeignete Form bringt, verboten mir manche Autoren jede Änderung an ihrem Text. Das ist für mich natürlich kein ernsthaftes Problem, denn ich kann ja jederzeit das Thema eigenständig aufbereiten und eine eigene Nachricht schreiben. Aber da kam dann die Verbandspolitik ins Spiel.

Der Anlass, die Arbeit hinzuwerfen, war ein anderer: Ein Verbandsfunktionär verlangte von mir Änderungen an meiner Website. Im nächsten Schritt wäre er vermutlich mit einem Rechtsanwalt aufgetaucht. Das war mir die Sache nicht wert. Aber Strafe muss sein: Ich habe jegliche ehrenamtliche Arbeit für den Verband beendet. Auch für die Verbandszeitschrift werde ich nichts mehr schreiben. Das erspart mir auch die enttäuschten Fragen der "Funkamateur"-Redaktion, warum ich ein Manuskript nicht ihnen angeboten hätte – sie hätten den Artikel auch gerne gehabt.

Über die Navigationsleiste links sind einige Restbestände aus dieser Phase zugänglich.