Die Auswahl an Mobilantennen für 40m mit PL-Anschluss ist übersichtlich. Am leichtesten sind die von Diamond
zu finden. Über die deutlich längere Diamond HF40CL
habe ich mich hier schon ausgelassen: Sie mag elektrisch besser sein, ich will sie
aber auf keinem Magnetfuß durch die Gegend fahren. Diese Seite über die Diamond HF40FXW war schon lange fällig:
Mittlerweile bin ich bei meinem dritten Exemplar.
Mit dem ersten Exemplar blieb ich auf einem Parkplatz an einem Baum hängen. Das Ergebnis ist oben zu sehen. Das zweite
Exemplar kämpft mittlerweile mit der Korrosion. Ich bin der Meinung, dass die Teleskopkonstruktion nicht dauerhaft genug
ist: Es lässt sich kaum vermeiden, dass am schwarzen Stab entlang Feuchtigkeit eindringt und da nicht mehr raus kommt.
Man kann den schwarzen Stab auch nicht rausziehen, um das Rohr in der Bratröhre auszutrocknen: Man kriegt den schwarzen
Stab durchaus raus, aber mit seiner Kontaktfeder nicht mehr wieder rein. Wer schon mal eine Teleskopantenne zerlegt hat,
kennt das Spiel.
Betriebserfahrungen
Wie alle stark verkürzten Antennen ist die Diamond HF40FXW sehr schmalbandig. Mit einem SWR von < 2:1 kann man
etwa ein Drittel des SSB-Bereichs nutzen. Man braucht schon eine sehr gute Matchbox, um die Antenne quer über das ganze
40m-Band nutzen zu können. Ich habe sie wie gezeigt abgestimmt, weil vorzugsweise weiter unten die Italiener ihre extrem
lauten Parties veranstalten und ich den DX-Bereich oben auch nicht unbedingt bearbeiten will. Wesentlich breiter sind
definitiv nur Antennen dieser Länge, die noch höhere Verluste haben. Man könnte beispielsweise einen 200-Ω-Widerstand
passender Belastbarkeit parallel schalten.
Wie man am Bild oben sieht, ging beim Hersteller Schönheit über Funktion: Eine Spule mit einem Verhältnis von Länge zu
Durchmesser von etwa 30 kann keine hohe Güte haben. Diamond hat da schon einigen Aufwand getrieben und drei Spulen mit
unterschiedlichen Drahtdurchmessern hintereinander geschaltet: Die unterste Spule mit dem größten Strom und dem dicksten
Draht soll die ohmschen Verluste minimieren, während die oberste Spule mit dem dünnsten Draht und folglich mehr Windungen
pro cm Länge am meisten Induktivität liefern soll.
Die Diamond HF40FXW wird übrigens mit einem 720-pF-Kondensator auf 50 Ω gebracht, der im Fuß zwischen Innen- und
Außenleiter des PL-Steckers liegt. Diese Messung war der Hauptgrund, die defekte Antenne zu zerlegen. Das mit den drei Spulen
kann man auch durch die zwei Schichten Schrumpfschlauch ertasten.
Wie man eine Verlängerungsspule wesentlich verlustärmer bauen kann, hat mir der frühere LX1HA ("zu meiner Zeit die
lauteste Mobilstation in EU") mal gezeigt – siehe rechts. Die Frage ist natürlich, ob man mit so einer Spule am Dach
herumfahren will, zumal der zugehörige Strahler etwa 4 m lang war.
Tatsache ist, dass der Wirkungsgrad der Diamond HF40FXW wohl unter 1% liegt. Das bedeutet, dass man sich noch hinter
QRP-Stationen mit sinnvoller Antenne anstellen muss. Es gelang mir noch nicht, eine Verbindung mit einer anderen
Mobilstation auf 40m herzustellen, auch wenn ich gelegentlich schon mal eine knapp über der Verständlichkeitsgrenze hörte.
Aber EU-Verkehr mit Feststationen ist möglich. Eine S-Stufe mehr Dampf wäre technisch durchaus denkbar, fände aber
wohl kaum die Zustimmung der KFZ-Hersteller.
So beschränke ich mich meist auf's Zuhören. Dann ist auch das SWR egal: Im Winter nach 22 Uhr MEZ habe ich schon
Japaner in CW gehört. Rundfunk im 49m-Band zu hören geht aber nicht. Ein guter Aktivlautsprecher mit Störunterdrückung
ist durchaus angenehm. Ich habe mal mit einem NES 10-2MKII von BHI experimentiert, der den Job eigentlich nicht schlecht
machte. Ich habe das Gerät aber recht schnell wieder ausgebaut: Die Primitiv-Endstufe in diesem Lautsprecher liefert
einfach zu wenig Leistung für den Geräuschpegel auf der Autobahn. Also begnüge ich mich mit dem, was der Signalprozessor
meines FT-857D so kann.
Das Smith-Diagramm der Diamond HF40FXW
Als ich den Artikel Kurzwellenantennen ohne Matchbox
abstimmen schrieb, hatte ich ausdrücklich die HF40FXW im Hinterkopf. Wie man sieht, müsste man ziemlich viel
Koaxkabel einfügen, um die Ortskurve auf den Kreis "R=1" zu drehen. Einfacher ausgedrückt: Wenn die Kabellänge stimmt,
kann man die Antenne einfach durch Zwischenschalten eines Kondensators abstimmen. Bei der Messung waren übrigens 5 m RG58/U
zwischen Antenne und Messgerät.
Falls ich mal ein Programm auftue, das mir die Messwerte von der Serienschaltung zweier Widerstände in die Parallelschaltung
zweier Leitwerte umrechnet, werde ich das Thema nochmal untersuchen. Dann finde ich die Stelle im Kabel, an der man
nur einen (Dreh-) Kondensator parallel schalten muss, um die Antenne ganz einfach überall auf das Band abzustimmen zu können.
Die Alternative wäre, die Antenne nicht mit einem Quer-Kondensator, sondern mit einer Quer-Induktivität auf 50 Ω
zu bringen. Dann sähe die Ortskurve auch anders aus und man könnte sie vielleicht mit weniger Kabel auf den Kreis R=1 drehen.
Mal sehen...
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