Der Mobilbetrieb wird durch die modernen Fahrzeuge immer schwieriger:
Fest einbauen darf man nur noch Gerätschaften mit spezieller Zulassung (E-Nummer) –
sofern man das überhaupt noch schafft: Wie verlegt man auch nur das Antennenkabel?
Zumindest im VHF/UHF-Bereich haben Magnetfußantennen wohl kaum funktechnische Nachteile.
EIn Kurzwellenantenne braucht schon wegen des Gegengewichts eine feste Verbindung zur Karosserie.
Im VHF/UHF-Bereich bietet schon der Magnetfuß genug Kapazität gegen die Karosserie, um der Antenne
ein sinnvolles Gegengewicht zu verleihen. Zudem bekommt man eine Magnetfußantenne problemlos da hin,
wo sie elektrisch hin gehört: mitten aufs Dach.
Der Schönheitsfehler ist, daß das Antennenkabel übers Dach bis zur Türkante läuft.
Das RG-58U ließ sich bei allen bisher genutzten Wagen problemlos durch die Türdichtung führen,
da pfeift bei mir nichts. Spätestens wenn man das Auto wieder verkaufen will, hat eine
Magnetantenne einen deutlichen Vorteil: Es ist kein Loch im Blech.
Betriebserfahrungen mit der Diamond MR-77
Die Diamond MR-77 arbeitet für 2m als (leicht verkürzter) Viertelwellenstrahler und
für 70cm als 5/8 λ. Messmittel habe ich nur für 2 m, da kann ich das SWR
über das ganze Band kaum von dem meiner Dummyload unterscheiden. Auch im Betrieb kann
ich nicht klagen: Was fest montierte Antennen vielleicht mehr an Gewinn haben,
kompensiert meine Antenne durch den optimalen Standort.
Funkstörungen waren bislang übrigens kein Problem: Auf 2m in SSB höre ich die Zündung
leise im Hintergrund. Das eigentliche Problem in dieser Betriebsart ist aber, dass unauffällige Mobilantennen
wohl immer vertikal polarisiert sind. Meine 2m/70cm-Endstufe V-ULA 50 ermöglicht mir wenigstens auf 2m, alle gut hörbaren
Relais auch zu arbeiten.
Langzeit-Erfahrung mit der Magnetfuß-Antenne Diamond MR-77
Mehrjährige Betriebserfahrungen hinterließen den Eindruck, dass diese Antenne für den Regionalbetrieb
gut geeignet ist, vor allem wenn man öfter mal den Wagen wechselt. Auf 2m spielt die Antenne recht schön,
auf 70cm scheint sie recht steil zu strahlen. Das ist in der Stadt nicht unbedingt ein Nachteil, weil
man ja erst mal aus der Häuserschlucht raus muss. Aber bei Überlandfahrten sind gestockte Antennen wie die
Magnetfußantenne Diamond NR-770H mit
ihrer flacheren Abstrahlung deutlich im Vorteil – mehr, als man aus den vielleicht 2 dB mehr
Gewinn im Datenblatt entnehmen kann.
Die Diamond MR-77 ist vergossen und bietet deshalb recht wenige Angriffsflächen für Korrosion.
Trotzdem bekam ich zuletzt Rostränder auf dem Autodach und musste den Antennenfuß entrosten und
neu lackieren. Die Konsequenz: Wann immer ich das Auto für mehr als ein paar Stunden abstelle,
nehme ich die Antenne vom Dach. Genau das wollte ich vermeiden, damit ich möglichst wenige
Kratzer in den Lack mache.
Dieses Problem möchte ich nicht dem Hersteller anlasten, sondern der Bauform: Ein Magnetfuß
enthält zwangsweise Eisen (Alu geht nicht) und kann das auch nicht vernünftig gegen Korrosion
schützen. Schließlich soll der Luftspalt im Magnetkreis so schmal wie möglich sein, damit
die Antenne gut auf dem Autodach haftet. Den Magnetfuß eingießen geht also nicht. Alle mir
bekannten Antennen besitzen lediglich eine dünne Schutzfolie auf der Unterseite.
Trotzdem: Wer sein Auto mal wieder verkaufen will oder öfter mal mit unterschiedlichen
Fahrzeugen unterwegs ist, ist mit einer Magnetfußantenne wie der hier beschriebenen gut bedient.
Das schwächste Teil einer Funkanlage auf dieser Basis ist die 12-V-Steckdose ("Zigarettenanzünder"):
Der Stecker rutscht da sehr leicht raus und in der Regel sind diese Steckdosen nur mit 20 oder 30 A
abgesichert. Ausgesprochen ungeschickt ist der Kabelquerschnitt in der Autoelektrik. Das können bei mir
kaum mehr als 0,5 mm2 sein. Ich habe schon beobachtet, wie beim Senden mit ca.
30 W Ausgangsleistung die Betriebsspannung des Funkgeräts um bald 2 V zusammen brach.
Zugegeben: Da hatte das dünne Saftkabel des Funkgerätes selbst einen ganz entscheidenden Anteil,
den die Endstufe, mit vernünftigem Querschnitt angeschlossen, so nicht sah.
Fazit: Wer bei der alltäglichen Fahrt ins QRL an der morgendlichen Relaisrunde teilnehmen will,
ist mit dieser Antenne gut ausgerüstet. Durch die Kürze von rund 50 cm kommt man mit vielen Wagen noch in die
Garage, ohne die Antenne abnehmen zu müssen. Bedenken habe ich höchstens bei Gewitter, weil meine Funkanlage nur über die
12V-Steckdose mit Masse verbunden ist. Aber dann mache ich mal schnell die Tür auf und
hole die Antenne herein.
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