Diverse Yaesu-Amateurfunk-Transceiver, z.B. der FT-857, haben ein absetzbares Bedienteil. Damit kann man
das Funkgerät z.B. in den Kofferraum verbannen. Im Blickwinkel des Fahrers bleibt nur noch das Bedienteil.
Der Separation Kit
YSK-857 besteht aus vier Teilen (und etwas Kleinkram):
- Verbindungskabel TRX – Bedienteil
- Verbindungskabel TRX – Mikrofon samt Adapter
- Verbindungskabel TRX – Lautsprecher
- Halterung für Bedienteil, zur Befestigung am Armaturenbrett
Bei Ebay bietet eine chinesische Firma regelmäßig eine bedeutend preiswertere Alternative an. Der entscheidende
Unterschied: Statt der Halterung wird etwas Klettband mitgeliefert. Speziell auf nicht völlig planen Oberflächen,
und was ist in Reichweite des Fahrers schon wirklich eben, dürfte das nicht sehr komfortabel sein: Das
Bedienteil wackelt auf dem Klettband zwangsweise. Und das Bedienteil hat seine Knöpfe oben, vorne und rechts...
Andererseits: Die Originalhalterung wackelt nur dann nicht, wenn man sie wirklich sauber festschraubt. Das
hinterlässt Löcher und ist, aus gleichem Grund wie oben, nicht so ganz einfach.
Bei einem Corsa C behalf ich mir damit, einen CD-Hüllen-Stapel entsprechender Dicke in das Loch der
Mittelkonsole zu klemmen und die Halterung darauf festzuschrauben (Löcher mit einem heißen, spitzen Lötkolben
"vorbohren"). Als Provisorium ist das ganz brauchbar.
Als es mir (beim Transport einer Waschmaschine) die Kabel des YSK-857 abscherte, kam ein verborgenes Qualitätsmerkmal
des Originals zum Vorschein: Die Lautsprecherleitung ist koaxial
aufgebaut, was unter dem Gesichtspunkt Entstörung eindeutig besser ist als übliche Paralleldrahtleitungen. Nach meinen Erfahrungen ist
es durchaus sinnvoll, auch den Rest der Verbindung zum Lautsprecher koaxial auszuführen – etwa mit RG-174.
Bei mir ist die Strippe aus dem YSK-857 mittlerweile unmittelbar am Lautsprecher angelötet.
Das Mikrofon-Verlängerungskabel sollte sich durch ein normales CAT6- oder CAT7-Pachkabel ersetzen lassen (NICHT
AUSPROBIERT!), das fast nichts kostet. Auch die Verlängerungs-Doppelbuchse, den man zum Anschluss des
Mikrofonsteckers braucht, ist ein Cent-Artikel im Computerhandel.
Die Belegung des Mikrofonkabels ist nur im Schaltplan dokumentiert, aber auch in einem Patchkabel sind die beiden
Adern des Mikrofonkabels miteinander verdrillt. CAT5 würde ich nicht unbedingt benutzen, weil dort die Abschirmung um
die jeweils verdrillten Adern fehlt. Allerdings sind CAT6-, und erst recht CAT7-Kabel, ziemlich dick.
Etwas ganz Wichtiges fehlt aber in allen Fällen: Die Verdrosselung der etwa 5 m langen Strippen!
Diesem Problem kam ich auf die Spur, als ich den Kabelbaum mal ausbaute und deshalb meinen (ziemlich großen) Ringkern
von den Kabeln des Separation Kit abnahm. Beim Wiedereinbau hatte ich den Ringkern dann vergessen. Anschließend
bekam ich schlechte Modulationsrapporte. Das nahm ich zum Anlass, die Kabel in der Nähe des TRX nicht mehr gemeinsam
um einen Ringkern zu wickeln, sondern jedes Kabel einzeln um einen eigenen. Anschließend hatte ich Angst, meine
Anlage sei defekt – der Empfänger war auf einmal so leise. Aber dann hörte ich VK auf dem langen Weg.
Leider reichte es sendeseitig nicht bis Australien...
Verkabelung des Yaesu Separation Kit YSK-857
Das Kabel zum Bedienteil ist recht dünn und wohl in den meisten Fällen lang genug. So ist es
hineichend gut zu verstecken. Der kreativste Einbauort, gesehen bei DJ9PK: Vorne in der Mitte im Himmel. Wenn
man die Antenne abmontiert, sieht ein potentieller Autoknacker nichts von der Funkanlage.
Das Lautsprecherkabel sollte auch keine großen Probleme bereiten. Das ist nichts
anderes, als man auch als Verlängerungskabel für Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinke kennt. Der Lautsprecher muss auch
nicht im Blickwinkel der Insassen montiert sein. Eine schlaue Idee, auch von DJ9PK: Er hat einen
recht flachen Lautsprecher in den Himmel eingebaut. Bei mir hängt ein kleiner Peiker KL-1 an einer Klappe,
deren offizieller Zweck das Verdecken von Befestigungsschrauben für den Himmel ist. Der Lautsprecher ist so keine
30 cm vom linken Ohr des Fahrers entfernt.
Das Mikrofonkabel ist flach und breit. Diese Bauform muss man nicht unbedingt mögen. Aber das kriegt man auch
irgendwie unter.
Zugegeben, ich hab's provoziert. Aber jeder, dem ich's erzählte, war ob des Effekts verblüfft:
Regelmäßig bekam ich Hinweise darauf, dass ich Lichtmaschinengeräusche auf der Modulation hätte. Mein
Rufzeichen brauchte ich auf dem Ortsrelais schon nicht mehr zu nennen: Ich taste in der Früh das Relais auf
und bekomme die Antwort "guten Morgen, Alexander".
Erst mal Ratlosigkeit – im gleichen Vierkreiser hatte ich
mit dem FT-817 nie derartige Probleme gehabt. Auch wundere mich, wie das Lichtmaschinengeräusch einen
1F-Kondensator überwinden konnte.
Ein paar meiner Experimente haben das Ziel, auch eine Kurzwellen-Mobilstation aus den üblichen 12V-Steckdosen zu versorgen. Also
habe ich an das Original-Stromkabel einen üblichen 12V-Stecker montiert und, abgesehen von den Koaxkabeln, alle
Kabel mit einer Kunststoffspirale zusammengebunden. Lautsprecher und Mikrofon lagen in der Mittelkonsole,
vonwegen Bedienteil siehe oben. Und die 12V-Steckdose ist da auch nicht weit weg...
Die Lösung fand ich erst, als mir ein OM ein batteriebetriebenes Oszilloskop lieh: Die Stromversorgung war
sauber, 200 mV "Brumm". Wenn es sonst nichts ist, kann es nur der Rest sein. Also Mikrofon direkt an den FT-857
angeschlossen, und schon war Ruhe!
Die Quintessenz: Das Mikrofon-Verlängerungskabel des YSK-857 (und vermutlich auch diverse ähnliche Kabel
anderer Separation Kits) darf auch im Auto nicht mit der Stromversorgung zusammen geführt werden.
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