Lange Zeit war ich viel bei auswärtigen Kunden – so weit weg, dass ich häufig auswärts übernachten musste.
Folglich lag es nahe, sich mit Mobilbetrieb zu beschäftigen, nur so kam ich ernsthaft zum Funken.
Darunter verstehe ich nicht Standmobil-Betrieb, wie das viele antennengeschädigte OMs praktizieren,
sondern funken auf der Autobahn. Das macht einige Dinge schwerer, beispielsweise das Antennenproblem
und die Funkstörungen aus der Fahrzeugelektronik. Aber beispielsweise die Stromversorgung macht es leichter,
weil der Motor beim Funken läuft und folglich eine höhere, stabilere Betriebsspannung zur Verfügung steht.
Das gab mir ein weites Feld, mit dem ich mich beschäftigt habe. Mittlerweile bin ich mit der Mobilstation so weit,
wie ich wollte:
- Kein fester Einbau. So gilt die Funkanlage juristisch als Gepäck und ich kann recht flott
das Fahrzeug wechseln.
- Eine Installation, an der die Polizei nichts auszusetzen hat. Das bedeutet vor allen keine Gefährdung von
Fußgängern und Fahrradfahrern durch Spitzen oder andere Konstruktionen, an denen man sich leicht verletzen kann.
Notorisch gefährlich sind beispielsweise Antennenfüße auf der Anhängerkupplung mit Blechkonstruktionen und
langen Gewindestangen.
- Betrieb mit Magnetfüßen. Das ist natürlich auch dem ersten Punkt geschuldet. Ich bin aber auch aus
anderen Gründen von den naheliegenden Alternativen abgekommen: Ein fest eingebauter Antennenfuß braucht bei den
heutigen Blechdicken im Automobilbau einen eingeschweißten Unterbau und es ist schwer, den mir bekannten
Einbaufüßen eine hinreichend niederohmige Masseverbindung zu verpassen. Das führt dann zu Empfangsstörungen durch
Einstreuungen ins Antennenkabel. Auch wenn's erst man unwahrscheinlich erscheint: So kriege ich am einfachsten
die Masse unter die Antenne und die Masseverbindung optimal kurz.
- Kurzwellenbetrieb mit 100 W Sendeleistung. In der Größenordnung liegen die Grenzwerte der Hersteller,
sofern man da überhaupt Angaben bekommt. Mit meinen Antennen muss ich mich selbst mit dieser Sendeleistung
oft genug hinter QRP-Stationen anstellen.
- Monobandantennen mit PL-Fuß. Die Alternative 3/8-Zoll-Gewinde hat den Nachteil, dass die
Speiseimpedanz zu niedrig wird und keine direkte Speisung mit Koaxkabel möglich ist.
- Keine herkömmlichen Matchbox. Wo soll ich mit einer Matchbox hin? Einen Kofferraumdeckel habe ich nicht,
nur eine Heckklappe. Ich beschränke mich auf die Bandbreite, die mir die Antenne ohne
Anpassmaßnahmen ermöglicht. Auf 40 m sind das knapp 100 kHz bis zu einem SWR von 3:1. Von 20 m aufwärts
it die Bandbreite kein wirkliches Problem mehr.
Im letzten Fahrzeug hatte ich einen fest eingebauten PL-Fuß. Wegen der Masseprobleme bekam ich diese Konstruktion nie so
ruhig wie meine Magnetfußantennen. Zudem hatte ich regelmäßig Angst, ich könnte mir ein riesen Loch ins Dach reißen,
wenn die Antenne irgendwo hängen bleibt. Schlimmstenfalls gibt es jetzt mal eine kleine Delle und ich ziehe bis zur nächsten
Haltemöglichkeit die Antenne hinter mir her.
Neben normalem Betrieb kann man während der Fahrt spezielle Ausbreitungsuntersuchungen machen. Das habe ich eine Zeit lang auf 10 m gemacht. Und schließlich
gibt es hier noch ein paar Hinweise zum Betrieb im Opel Meriva A, zur Stromversorgung
einer Kurzwellenstation, zu Funkstörungen bei Dieselmotoren und zum Separation-Kit des Yaesu FT-857.
Verweise
- http://www.K0BG.com
- Alan hat viel Material zusammengetragen. Leider ist vieles davon für uns schlicht irrelevant: Ich möchte
den OM sehen, der mit seinen typischen Antennen durch eine hiesige Polizeikontrolle kommt.
- Auf der Münchner Amateurfunktagung 2014 hielt ich einen einschlägigen Vortrag. Die Präsentation gibt es
hier.
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